1¾«M£©©Ŗ«¬STANDARD.DFVNECP567FReferat-Text vom 12.1.1989 zum Thema: Handeln in neuen Umwelten: Wirkungen und Optionen der Informationstechnologie WS 1988/89 Seminar von Urs Fuhrer: Dritter Abschnitt: Computervermittelte Kommunikation Teil 1: Medieneffekte auf das Kommunikationsverhalten Ich stelle hier nochmals kurz die Untersuchungen dar, die ich gelesen habe. Ich habe sie weniger nach inhaltlichen Kriterien geordnet, als vielmehr chronologisch. Zuerst einmal: CHAPANIS et al. (1972) (Titel: Studien ber interaktive Kommunikation: der Effekt von vier Kommunikations-Medien auf das Verhalten von Gruppen bei kooperativem Probleml”sen) Ihre Arbeit ist diejenige, bei der man am ehesten noch den Zusammenhang sieht mit unseren bisherigen Themengebieten. Sie ist auch die „lteste (1972). Alle anderen Untersuchungen, die ich hatte, bewegen sich zwar in demselben Gebiet, aber die meisten haben etwas andere Motivationen. CHAPANIS et al. meinen n„mlich, dass das vollst„ndige Verst„ndnis der menschlichen Kommunikation notwendig ist, wenn man gute interaktive Computersysteme bauen will. Das fhrt dann zu den folgenden beiden Grundfragen, die im Prinzip auch die Grundfragen aller anderen Untersuchungen sind: 1. Die Untersuchung der menschlichen Kommunikation im allgemeinen. 2. Die Einflsse irgendwelcher Kommunikationsmedien auf die menschlichen Kommunikation. In einer Literaturzusammenfassung stellen CHAPANIS et al. dann fest, dass die meisten Untersuchungen zu diesem Thema vor 1965 sich nicht mit interaktiver Kommunikation besch„ftigen. Heutzutage, und damit meinen sie 1972, g„be es mittlerweilen viel Literatur ber Mensch-Mensch- und Mensch-Maschinen-Kommunikation. Diese ist aber sehr fragmentarisch und oft eher darauf ausgerichtet, zu erforschen, was technisch und ”konomisch m”glich ist, als was menschlich erwnscht w„re, also all die Human Factors- und Ergonomie-Untersuchungen. Sie kommen dann auf viele alte Sachen zu sprechen und unterteilen die Untersuchungen, die wirklich mit interaktiver Kommunikation zu tun haben, in zwei Gruppen: zum einen diejenigen, die rein theoretischer Natur sind, zum anderen diejenigen, die sich mit dem Versuch der Entwicklung von interaktiven Programmen in natrlicher Sprache besch„ftigen: z.B. WEIZEBAUMs ,Eliza, und „hnliche Versuche. CHAPANIS et al. beschreiben dann ihren eigenen Versuch: Es sollen verschiedene Kommunikationskan„le erforscht werden: direkte Kommunikation (engl. face-to-face), nur mit Stimme (aber nicht elektronisch bertragen, sondern die beiden Vpn sind durch eine Stoffwand optisch getrennt), ber Handschrift (wobei die Notizen ber eine Rutsche von einem Raum in einen anderen bef”rdert wurden) und ber eine Schreibmaschine, die eher einem Telex gleicht (alles, was der eine auf die Tastatur schreibt, wird beim anderen sogleich ausgetippt). Es wird immer wieder betont, dass sp„ter sehr leistungsf„hige Computer entstehen werden, die die Handschrift und die gesprochene Sprache verstehen k”nnen. Man stellt also mit den Menschen idealisierte Computersysteme dar. Konkret sah das in etwa so aus: es wurden Zweiergruppen eine Aufgabe gestellt: und zwar war der eine der Gruppe der "Sucher" (seeker), der andere die "Quelle" (source), analog dem Menschen am Computer und dem ihm antwortenden Computer. Es gab zwei alternative Probleme (pro Team wurde nur eines gestellt): entweder das "geographische-Orintierungs-Problem": dabei musste der "Sucher" die Adresse eines Physikers suchen, die am n„chsten einer bestimmten Wohnadresse ist. Aber der "Sucher" konnte das Problem nur l”sen, wenn er mit der "Quelle" zusammenarbeitet, da er selbst nicht alle Informationen hatte, die es zur L”sung braucht (Karten, Adresslisten, usw.). Das zweite Problem war das "Zusammenbastel-Problem": dabei musste ein Abfallkbel-W„gelchen (trash can carrier?) zusammengebaut werden, wobei der "Sucher" die Einzelteile hatte, die "Quelle" aber den Bauplan. CHAPANIS et al. liessen dann eine Verhaltensanalyse machen: alle 5 Sekunden wurde je das Verhalten der beiden Vpn in eine von 15 Verhaltenskategorien eingestuft, z.B. "Nur Senden", "Nur Empfangen", "Warten", usw. Ebenfalls wurde die Zeit gemessen, die gebraucht wurde, bis das Problem gel”st war. Dabei fiel auf, dass sich nur die oralen Medien, also direkte Kommunikation und rein sprachliche Kommunikation, von den geschriebenen Medien (Handschrift, Schreibmaschine) unterschieden. Die Ergebnisse der Verhaltensanalyse sind sehr kompliziert, aber man konnte sie nicht richtig fassen oder inhaltlich in Zusammenhang bringen, da es zur Zeit des Versuches noch keine Theorie zu den Mediendifferenzen gab. (es wurden dann einzelne Kategorien zusammengefasst, so dass man mit dem "Verhalten" eines Computers vergleichen konnte, usw.) Dann zur zweiten Untersuchung, 3 Jahre sp„ter: WILLIAMS (1975) (Titel: Medium oder Botschaft: Einfluss des Kommunikations-Mediums auf die interpersonelle Bewertung) Obwohl sich diese Untersuchung in demselben Gebiet wie die von CHAPANIS et al. bewegt, hat sie einen ganz anderen Ausgangspunkt. Das Untersuchen der interpersonellen Bewertung unter verschiedenen Medieneinflssen hat vordergrndig nichts mit den Auswirkungen der Informationstechniologie zu tun, zumindest nicht auf die Weise wie CHAPANIS et al. es sahen: die Erforschung der "normalen" Mensch-Mensch-Schnittstelle wird nicht als Vorstufe zur Entwicklung einer idealen Mensch-Computer-Schnittstelle betrachtet, sondern als Mittel zum besseren Verst„ndnis der interpersonellen Attraktion. Im Gegensatz zu CHAPANIS et al. besteht die Aufgaben dann auch nicht im simplen Probleml”sen mit objektiven L”sungen, sondern in einer mehr oder weniger freien Diskussion. Nach dem Gespr„ch haben die Vpn die Aufgabe, die Diskussion und den Diskussionspartner zu beurteilen. Zuerst kommt WILLIAMS darauf zu sprechen, dass der nonverbalen Kommunikation bei der interpersonellen Attraktion eine wichtige Rolle zukommt (neben anderen wie Berhrung, Geruch, Augenkontakt, N„he, usw.). Der Grund, warum nun pl”tzlich die Medienunterschiede herangezogen werden ist der, dass es fast unm”glich ist, das nonverbale Verhalten von Verbndeten in einem Versuch als unabh„ngige Variable zu variieren. Als L”sung bot sich an, das Medium, welches die Interagierenden verbindet, zu manipulieren, d.h., die interpersonelle Bewertung unter verschiedenen Kommunikationsbedingungen zu messen. Der Versuch sah nun in etwa so aus: einige Zweiergruppen bekamen den Auftrag, die Probleme des modernen Lebens zu diskutieren. (freie Diskussion). Andere Zweiergruppen hatten den Auftrag, sich zu einigen, welches die drei wichtigsten Probleme des modernen Lebens seien, nachdem sie zuvor getrennt aufzuschreiben hatten, was fr sie pers”nlich die vier wichtigsten Probleme des modernen Lebens sind (Priorit„ten-Diskussion). Wichtig ist nun, dass jede Vp nacheinander zwei Gespr„che mit verschiedenen Partnern und ber verschiedene Medien hatte, sodass sie nachher einen Fragebogen ausfllen konnte, in der Art "Welche der beiden Personen fanden Sie freundlicher? Der ber das Telefon, oder der ber das Bildelefon?", und "Welche der beiden Diskussionen war ihnen angenehmer?". Die erhaltenen Resultate best„tigen die Hypothese, dass das Kommunikationsmedium einen signifikanten Effekt auf die interpersonelle Beurteilung hat: je mehr nonverbales Verhalten vom Medium bertragen werden kann, desto positiver wird die Kommunikation und der Kommunikationspartner beurteilt: es gilt also die aufsteigende Reihenfolge: Telefon, Bildtelefon, face-to-face. Dies das Ergebnis, wenn die beiden verschiedenen Aufgaben (frei Diskussion und Priorit„ten-Diskussion) zusammengefasst werden. Soweit, sogut. Probleme gab es dann aber bei der Auswertung, wenn man diejenige Aufgabe alleine betrachtete, bei welchen sich die Vpn ber eher pers”nliche Dinge unterhalten mussten, also die Priorit„ten-Diskussion: da hier das Bildtelefon pl”tzlich positivere Beurteilungen ergab als die direkte Kommunikation, welche ja mindesten alle nonverbalen Cues des Bildtelefones auch zu bertragen vermag, musste eine etwas komplexere Hypothese aufgestellt werden: WILLIAMS verband dabei zwei schon bestehende Modelle, n„mlich das Intimit„ts-Gleichgewichts-Modell ("intimacy equilibrium") von ARGYLE und DEAN (1965), und das Unmittelbarkeits-Modell ("immediacy") von MEHRABIAN (1971): Die Intimit„ts-Gleichgewichts-Hypothese besagt, dass die Intimit„t eine Funktion von Augenkontakt, N„he, Konversationsthema usw. sei. Da es nun einen optimalen Level von Intimit„t g„be in einer Beziehung, fhrt jede Žnderung eines einzelnen Faktores zu einem Ungeleichgewicht, das durch die anderen Faktoren ausbalanciert werden muss, wenn der optimale Level beibehalten werden soll. Beispiel: Wenn man also w„hrend einer Konversation einer Person ”fters und l„nger als sonst in die Augen schaut, um m”glicherweise eine engere Beziehung zu etablieren, dann wendet sich der Kommunikationspartner vielleicht ein bisschen ab, wenn er die momentane Beziehung so aufrecht erhalten will, wie sie ist, so dass der Intimit„tslevel auf dem optimalen Niveau bleiben kann. Oder aber, wenn z.B. in einem Lift der Platz sehr eng wird, dann wird der Augenkontakt reduziert, um den optimalen Intimit„ts-Level aufrecht zu erhalten. Die Unmittlebarkeits-Hypothese andererseits besagt, dass die nonverbal reichen Kommunikationsmedien auch unmittelbarer seien, und dass die Wahl des Mediums von der Art der Aufgabe abhange. Zusammengenommen bedeutet das nun, dass es auf die Art der Aufgabe ankommt, wieviel Intimit„t als angenehm betrachtet wird: je unmittelbarer das Medium ist, desto weniger intime Aufgaben sind erwnscht, so dass das Intimit„ts-Gleichgewicht noch stimmt! Also, fr allgemeinere Aufgaben mit geringer pers”nlicher Beteiligung, wie z.B. eine freie Diskussion, wird die Beurteilung beim unmittelbarsten Medium, in unserem Zusammenhang ist dies die face-to-face-Bedinung, am besten. Bei Aufgaben aber, bei der die Partner sich mehr pers”nlich beteiligen mssen, also die Intimit„t gr”sser wird, muss die Beurteilung durch das am wenigsten unmittelbaren Medium, in diesem Experiment das Telefon, m”glicherweise am besten werden! Das fhrt zur Folgerung, dass das Kommunikationsmedium der Art der Aufgabe angepasst sein muss, wenn die interpersonelle Beurteilung so optimal wie m”glich sein sollte. Anwendungen in der Praxis fr dieses Prinzip gibt es ja viele, z.B. bei Partnerkonflikten, oder bei traurigen Botschaften, usw. Dann, zwei Jahre sp„ter: WILLIAMS (1977) (Titel: experimentelle Vergleiche von direkter Kommunikation und vermittelter Kommunikation: ein šberblick) In den Studien, die WILLIAMS zwei Jahre sp„ter resumiert, geht es im Endeffekt vor allem darum zu kl„ren, ob die direkte Kommunikation durch irgendeine Art der Telekomunikation ersetzt werden kann, und zwar ohne gravierende psychologische Konsequenzen in Kauf nehmen zu mssen. Meistens kommt ein Motivation von der praktischen Fragestellung her, ob es sich lohnt, das Telefon durch das inzwischen zur Serienreife entwickelte, aber immer noch sehr teure Bildtelefon zu ersetzen zu lassen. Es gibt aber neben diesen praktischen Beweggrnden natrlich auch noch theoretische: z.B. das Studium der Rolle der nonverbalen Kommunikation. Wie wir schon gesehen haben, kann man dies untersuchen, indem man das Kommunikationsmedium variiert, so dass es bestimmte Filterfunktionen bernimmt, dass also bestimmte nonverbale Cues gar nicht erst bertragen werden k”nnen. Wie WILLIAMS schon zwei Jahre frher feststellte, hangt der Einfluss des Kommunikationsmediums auf die Kommunikation von der Art der gestellten Aufgabe ab: Es wurden bei kooperativen Aufgaben, wie beim Versuch von CHAPANIS et al., bei dem einfach eine Aufgabe nur im Team zu l”sen war, fast keine Medieneffekte festgestellt. Das hat m”glicherweise damit zu tun, dass bei solchen Aufgaben die šbertragung von Emotionen v”llig unwichtig ist. Und daher ist es auch weniger wichtig, inwiefern nonverbale Cues von den verschiedenen Kommunikationsmedien bertragen werden k”nnen. Wenn aber Aufgaben gel”st werden mssen, bei denen sich die Partner pers”nlich exponieren mssen, also z.B. Streitfragen, dann kommt es sehr wohl darauf an, ber welches Kommunikationsmedium kommuniziert wird. Das hat sicher mit der folgenden Beobachtung zu tun: je differenzierter ein Medium ist, desto mehr wird der affektive, gefhlsbezogene Gehalt einer Botschaft betont. Und umgekehrt gesagt: je formaler das Medium ist - das formalste Medium ist brigens die gedruckte Schrift - , desto weniger Bedeutung kommt dem zwischenmenschlichen Aspekt der Beziehung zu und desto mehr wird der "Zwei-Parteien-Aspekt", also die Konkurrenzsituation, das Gegeneinander, hervorgehoben. Das hat damit zu tun, dass es bei Aufgaben, die mit einem m”glichen Konflikt verbunden sind, sehr wohl darauf ankommt, wie die beiden Kommunikationspartner sonst miteinander stehen. Bei Aufgaben, die unabh„ngig von den Probleml”sern sind, also die L”sung nicht von den L”sern abhangt, spielt dies ja eigentlich keine Rolle. WILLIAMS stellt weiter fest, dass das Kommunikationsmedium aber auch einen direkten Einfluss auf die zwischenmenschliche Wahrnehnung an sich hat, unabh„ngig von der gestellten Aufgabe. Der Effekt geht normalerweise in die folgende Richtung: je reicher das Medium an nonverbalen Cues ist, desto vorteilhafter wird der Eindruck, den man vom Partner hat. Auch auf Gruppenprozesse scheint das Kommunikationsmedium einen Einfluss zu haben: die interne Gruppenstruktur und Hierarchie, die sich in der direkten Kommunikation abzeichnet, scheint sich allgemein in Sitzungen ber ein Medium, also z.B. Telefonkonferenzen, weniger zu manifestieren. WILLIAMS ordnet ihre Ergebnisse nun in drei Gruppen: 1. Folgerungen fr das Erforschen der nonverbalen Kommunikation, 2. theoretische Erkl„rungen fr die Medienunterschiede, und 3. die praktischen Folgerungen. Bei den Experimenten ber die nonverbale Kommunikation f„llt auf, dass obwohl dem Augenkontakt eine sehr wichtige Funktion zuzukommen scheint, die An- oder Abwesenheit von Augenkonktakt - getestet mit audio-visuellen oder nur oralen Medien - fast keine Rolle spielt. Das k”nnte folgende Grnde haben - die Wichtigkeit der nonverbalen Cues ist einfach zu stark bertrieben worden - die Absenz von nonverbalen Cues hat fr verschiedene Leute und verschiedne Zeitpunkte v”llig unterschiedliche Effekte - die nonverbale Kommunikation ist hoch redundant mit der zugeh”rigen verbalen Kommunikation - die Interaktionspartner sind einfach in der Lage, ihr Verhalten den verschiedenen Medien anzupassen und ihre nonverbale Botschaften mit den gegebenen M”glichkeiten auszudrcken: z.B. das Nicken als Zustimmung wird beim Telefon durch ein "Mmmh" ersetzt. Man kann und muss lernen, erfolgreich zu telekommunizieren. Die schlssigste Theorie zur Erkl„rung der Medienunterschiede ist diejenige, dass die Abwesenheit einiger Kommunikationskan„le die Natur der eigentlichen Kommunikation zu „ndern vermag. W„hrend wir z.B. bei direkter Kommunikation die Anderen als wirkliche soziale Wesen betrachten (mit individuellen Pers”nlichkeiten, Wnschen, Gefhlen, usw.), ist es m”glich, dass wir sie bei weniger unmittelbaren Medien als soziamechanische Objekte behandeln, die man mit einer gewissen Straflosigkeit ignorieren, beleidigen und ausbeuten kann. Wenn diese Theorie zutrifft, dann ist es vernnftig anzunehmen, dass der Gebrauch von Telekommunikationsmedien noch viele weitere zwischenmenschliche Prozesse beeinflusst. Praktische Folgerungen gibt es zumindest deren zwei, die wichtig sind: - die Telekommunikation hat dort Zukunft hat, wenn es um Routine-Treffen geht: die Kommunikationspartner mssen sich gegenseitig und die ihnen gestellten Aufgaben gut kennen. Z.B. bei internen rein gesch„ftlichen Konferenzen, bei privaten Informationsaustausch usw. - die Erwartungen an die neuen audio-visuellen Medien wie das Bildtelefon sind wohl viel zu hoch gesteckt worden: ein wirklicher Fortschritt gegenber dem konventionellen Telefon stellen sie noch nicht dar, wenn man als Referen die face-to-face-Kommunikation heranzieht. WILLIAMS meint, dass es sich im privaten Bereich kaum so stark ausbreiten wird wie dies das konventionelle Telefon getan hat. Meiner Meinung nach ist dies jetzt noch nicht so einfach zu beantworten. Wenn n„mlich der Aufwand zur Installation in Zukunft sinken wrde und die Preise fallen werden, dann k”nnte sich doch noch einiges tun. Jetzt noch kurz zu zwei weiteren Kapitel aus demselben Buch, aus dem auch der Basistext stammt: The social psychology of telecommunications. Autor ist neben SHORT und CHRISTIE der uns mittlerweilen wohlbekannte WILLIAMS. SHORT et al. (1976): Kapitel 5: Theoretical Approaches To Differences Between Media Es werden drei Ans„tze aufgez„hlt, von denen vor allem der dritte weiterverfolgt wird: 1. Schlsselbegriff EFFIZIENZ: verschiedene Medien haben unterschiedliche Anzahl Kan„le. -> die fehlenden Kan„le bei gewissen Medien k”nnten ja auch st”rend sein! (fr bestimmte Arten von Aufgaben kann es zu viel pers”nlicher Kontakt geben) 2. Betonung auf NONVERBALE KOMMUNIKATION: nicht alle Medien k”nnen diese vollst„ndig bertragen. -> nonverbale Cues sind aber m”glicherweise redundant! (Kommunizierende „ndern ihr Verhalten bei Telekommunikation: Lernen und Sich-Anpassen ist m”glich!) -> nonverbale Cues bedeuten gar nicht in jedem Zusammenhang immer dasselbe! 3. SOZIALE PRŽSENZ: - als subjektive Qualit„t eines Mediums - als guter Diskriminator zwischen verschieden Medien - „ussert sich als Faktor in einem semantischen Differential mit folgenden Items: "sozial", "sensitiv", "pers”nlich", "menschlich", "heiss"(-kalt) - l„sst sich nahtlos in das "Intimit„ts-Modell" (ARGYLE und DEAN) und das "Unmittelbarkeits-Modell" (MEHRABIAN) einfgen: beim ersten als Faktor fr Intimit„t, beim zweiten als technische Unmittelbarkeit. Soziale Pr„senz unterscheidet vor allem zwischen visuellen und nicht-visuellen Medien, aber auch innerhalb der Nur-Audio-Medien. (Soziale Pr„senz hangt z.B. von der wahrgenommenen Entfernung zum Partner ab, von der Wirklichkeitstreue ("realness")). Wichtigstes Ergebnis: die Pr„destiniertheit eines Mediums fr eine bestimmte Interaktionsart hangt ab vom 1. Mass der sozialen Pr„senz des Mediums, und 2. Mass der sozialen Pr„senz, die von der Aufgabe verlangt wird Kapitel 8: Person Perception, Interpersonal Attraction and Group Cohesion Das Kommunikationsmedium hat einen Einfluss auf die Beurteilung einer Konversation und den Konversationspartner, und zwar ist eine deutliche Differenzierung sichtbar zwischen direkter Kommunikation und Audio-Systemen. Ebenfalls ist ein Unterschied bemerkbar zwischen direkter Kommunikation und Audio-Video-Systemen (Bildtelefon), jedoch weniger deutlich. Dabei ist es egal, ob man den Kommunikationspartner schon kennt oder nicht. Sehr wohl kommt es aber darauf an, welcher Art die Aufgabe ist, die zu l”sen ist. (siehe auch WILLIAMS, 1977). Am deutlichsten wird der Einfluss des Kommunikationsmediums auf die Personwahrnehmung bei Metaperzeptionen und Meta-Metaperzeptionen ("ich glaube, er denkt, ich sei..." und "Ich glaube, er denkt, ich denke von ihm, er sei..."). Bei der Personwahrnehmung geht es auch um die Genauigkeit ("accuracy"): obwohl das Kommunikationsmedium die Genauigkeit der Personwahrnehmung nicht zu beeinflussen scheint, glauben dies die Kommunikationspartner jedoch meistens. Telekommunikation kann auch einen Einfluss auf die Koalitionsbildung haben (wobei zumindest zu unterscheiden w„re, ob es sich um eine "2 gegen 1"- oder "2 gegen 2"-Situation handelt). €©’’övśr!’’[nO’’eiŒ’’Ąfj’’vcÅ’’Ņ`Ų’’į](((į­’’Åx ’’> u^ ’’d rĶ ’’į o ’’ lP’’_g[’’tdi’’aŽ’’ xĘ’’ŲuH’’›rg’’›o ’’° lī ’’!i/!’’R!fÅ$’’ß$cß$*%’’7%xż%’’J&u='’’I'r‹'’’¬'ow(’’³(l›)’’Ŗ)gq-’’w-d'.’’<.a<..’’„.xõ3’’ż3u/4’’64r6’’6o 7’’87jÆ:’’Ļ:eS=’’i=`Ž?’’<.aŽ?š?xéA’’=BsAB’’lCqsCnœFl„FišHgćHbåH’’ĮJ`ÄJ]L[Ž?’’<L$LxŽMvM’’AB’’lCqsCnœFl„FišHgćHbåH’’ĮJ`ÄJ]L[Ž?’’<€§x©xųxśxxx!x#xYx[x’x”x–x˜všvMvOvžvv<<y>y‚yŪyŻy~ ys yu yÜyyy yPyĒ’’É’’(’’€’’‚’’Œ’’Ž’’<Ž’’’N ’’+!’’¬"’’Į$’’%’’%’’&’’U(’’)’’)’’›)’’*’’*’’1+’’,’’,’’z-’’|-’’.’’<.¼/’’0’’Ø3’’Ŗ3’’ 5’’ 5’’-6’’/6’’7’’/8’’8’’ų8’’V9’’’:’’S=’’›=’’¦>’’A’’A’’ A’’< AēA’’éA’’’A’’?B’’AB’’CBy›ByõBy‘CyóCy’DyāDy÷Dy EyWEyėEy¹Fy³GyµGy Hy< HRHy–Hy˜HyšHyåH’’ēHwKwėKwŃLwŠMwŒMwŽMwM’’M’’WEyėEy¹Fy³GyµGy Hy<<ŅŽCƒ.’’–9n§%É@M$€TM’’’’ “ ¢’%¾2®?&J