1¾«$NPPPPQSTANDARD.DFVNECP567FEinleitung - wie Ihr euch sicher noch erinnert, habe ich mich zur Verfgung gestellt, ein paar thematisch „hnliche Arbeiten durchzusehen in Betracht auf die Methoden und die daraus folgenden Konsequenzen auf das Wirklichkeitsbild der Autoren. - ich habe mich aber dann korrigiert und gesagt, dass ich vor allem das umgekehrte machen k”nnte, n„mlich zu schauen was mit einer bestimmten Methode alles gemacht wird. - der Grund ist, dass ich gerade an einer Vordiplomarbeit bin, bei der ich viel mit einer bestimmten Methode zu tun hatte, n„mlich dem semantischen Differential. - in meiner Vordip-Arbeit geht es nebenbei um Musikpsychologisches (...), und darum werden sie angefhrten Untersuchungen vor allem Musikpsychologische sein Bezug auf die Bcher: - experimentelle Studien zum musikalischen Ausdruck, von Gnter Kleinen (Hamburg, 1968) - Methoden in der Musikpsychologie, von Herman B”ttcher und Uwe Kerner (Leipzig, 1978) REFERAT - um was geht es? Wie ist der Einfluss der gew„hlten Methode auf das zu Untersuchende, bzw. auf das Menschenbild des Untersuchenden - was bringe ich? Ich kenne mich etwas on einer bestimmten Methode aus, und werde kurz darlegen, was mit dieser Methode alles getrieben wird Kurz zum Polarit„tsprofil - viele emp.-experimentelle Untersuchungen der letzten Jahre mit PP gemacht - Methode kommt von Osgood (1952), wurde von HOFSTAETTER (1955) in den deutschsprachigen Raum eingefhrt - interessant ist schon mal, dass dieselbe Methode je nach Autor ganz anders benannt wurde: OSGOOD nannte sie Semantisches Differential, HOFSTAETTER Polarit„tsprofil, und ERTEL - ein weiterer Anwender - Eindrucksdifferential. Das kommt davon, dass die einzelnen Autoren andere Ansichten darber haben, was denn eigentlich gemessen wird. - was ist ein PP nun: PP besteht aus mehreren Adjektivpaaren, die begrifflihe Gegens„tze sind. Sie sind meistens graphisch so angeordnet, dass sie die Endpole einer sechs- oder siebenstufigen Skala markieren. Der Proband entscheidet in jeder Skala, durch welchen der beiden Begriffe des Gegensatzpaares sein Eindruck von einem Stimulus zutreffender charakterisiert wird und kreuzt auf der mehrstufigen Skala das entsprechende Feld an. Diese Stimuli k”nnen z,B, sein: Begriffe, Gegenst„nde, Personen,Farben, Situationen und in unserem Zusammenhang vor allem Musik. - was nun der psychologische Vorgang zwischen der Wahrnehmung des Reizes und der Markierung eines des Feldes auf der Skala ist, darber scheiden sich die Geister: - OSGOOD unterscheidet zwei Aspekte: den konnotativen und den denotativen: der erstere ist sachspezifisch, der zweite metaphorisch, bertragen (Beispiel hell-finster und Atombombenexplosion). Da die Reaktionen mit konnotative Bedeutung auf wenige Faktoren zu reduzieren seien, bildete OSGOOD mit den drei Hauptfaktoren, die er orthogonal aufeinanderstellte den semantischen Raum, in welchem alle Stimuli plaziert werden k”nnten (und z.B. deren Abstand voneinader bestimmt werden k”nnte) - ERTEL aber meint, dass die am Gegenstand vorgefundenen Ausdrucksqualit„ten und die Gefhle identisch seien. Es seien also viel mehr emotionale Urteile als kognitive zu erwarten! Andere Autoren, z.B. SCHICK (1968) sind der Meinung, dass es nicht ein "entweder-oder" g„be, sondern vielmehr Erlebnisse mit verschiedenen Qualit„tsstufen und St„rkegraden. - alles in allem ist man sich dennoch einig, dass sich in der Methode des Polarit„tsprofiles zwei qualitativ verschidene Skalentypen verbergen, die sich wegen der sich daraus ergebenden Konsequenzen unterschieden werden sollten (!): - die Sch„tzskala und die Eindruckskala: die Sch„tzskala hat zum Ziel die Erfassung des Auspr„gungsgrades reizspezifischer Merkmale. Die Polarit„ten stehen in direktem sachlichen Zusammenhang mit zum untersuchenden Reizmaterial. Die Eindrucksskala: Ziel ist die Untersuchung von Eindrucksstrukturen oder Bedeutungsgehalten eines Reizmaterials. Die Polarit„ten sollen den Reizen nur in metaphorischem Sinnen zugeordnet werden. - Viele Autoren haben aber Probleme mit dieser Trennung, die somit eher theoretisch bleibt: z.B. die Auswahl der Polarit„ten ist alles andere als einfach, weil man je nach dem, fr welchen Zweck man das PP gebrauchen will, v”llig unterschiedliche Kriterien zur Auswahl der Adjektivpaare gebrauchen msste. - Auch die Voraussetzungen, die an die Methode des, PP gebunden sind, werden oft vergessen: - 1.der Untersuchte soll in der Lage sein, ein Erlebnis unabh„ngig davon, wie komplex es sei, auf die Ebene der sprachlichen Umschreibung zu transformieren, und 2. der Untersuchte hat den Gegenstand seiner Beurteilung genauso erlebt, wie er ihn durch Kennzeichnung der betreffenden Adjektive umschrieben hat. - ORLIK (1965) hat sich nun mit der Frage der Wirklichkeitstreue diser Methode besch„ftigt: ist die Methode geeignet, die psychologischen Merkmalsr„ume genauso darzustellen, wie sie wirklich sind? Er kommt zur einfachen Folgerung: auf den Polarit„ten bildet sich nichts anderes ab als eben die ph„nomenalen Charakteristika der Beurteilungsgegenst„nde. - Um die Methode noch aussagesicherer zu machen, wurden sp„ter standartisierte Profile entwickelt. Das geschieht mit einer Faktorenanalyse, bei der die Ladungen der einzelnen Adjektivpaare fr die wichtigsten Faktoren gemessen werden. Z.B. ERTEL stellte ein solches zusammen, das je sechs Skalen fr die drei Faktoren Erregung, Valenz und Potenz besitzt - das zur Methode! Im folgenden habe ich verschiedene Untersuchungen durchgeschaut, was sie nun eigentlich zum Ziele haben: - zum ersten die Untersuchungen zum Erleben musikalischer Werke (also gesamte Musikstcke): hier ist vor allem REINECKE vorgeprescht. Aber schon die Titel von Reineckes Untersuchungen, bei denen er sich des PP bedient, lassen auf die Vielfalt der zu untersuchenden Ph„nomene schliessen: Die emotionalen Kategorien des musikalischen H”rens (90-97), die Bedeutung musikalischer Stereotype (97-98), der Einfluss des Vertrautheitsgrades auf die Beurteilung von Musik (105-107). In diesen allen hat er auch sehr unterschiedliche Zielsetzungen: zum ersten will er die psychologischen Kategorien des Musikh”rens aufkl„ren: die unmittelbar angesprochene Emotion beim Musikh”ren, die Assoziation, die mit dem Musikh”ren verbunden ist und die Normen der Gesellschaft, die auch in Stereotypen existieren und das Erleben mitbestimmen. Bei der Untersuchung ber musikalische Stereotype unterscheidet er folgende Gruppen: 1. allgemein akustische Stereotype (Klang, Ger„usch), musikalische Gattungsstereotype (E- und U-Musik) und musikalische Epochenstereotype (klassische/moderne Musik). Er untersuchte noch viele Probleme mit der Methode des PP, u.a. bei Psychotikern. Aber auch andere Forscher untersuchten ganz andere Problembereiche, z.B. BEHNE der Einfluss des Tempos auf die Beurteilung von Musik (113-116), oder DE LA MOTTE-HABER der Einfluss psychologischer Variablen auf das „sthetische Urteil (116-118). - aber nicht nur die Wahrnehmung von musikalischen Werken (wobei man sich ja sehr in die N„he der Musikwissenschaften begibt) wird untersucht, sondern auch das Erleben musikalischer Grundph„nomene: dies geh”rt dann wohl eher zur H”r- und Ton-Psychologie. Z. B. musikalische Konsonanz (RAHLFS, 127-128), oder die Klassifikation von Rhythmen (DE LA MOTTE-HABER, 131-134), oder aber dann der Einfluss bertragungstechnischer Faktoren auf das Musikh”ren (d.h. Abspielen auf verschiedenen Stereoanlagen u.a.) (KOETTER, 137-138). Faszit: Es ist klar, dass die "Lieblings-Methode" eines (psychologischen) Forschers nicht nur das Gebiet mitausw„hlt, in dem er aktiv ist, sondern auch - oder vielleicht sogar eher - ihn s„mtliche ihm stellenden Probleme unter dem Blickwinkel dieser Methode betrachten l„sst! Gerade REINECKE bewegte sich mit seine Untersuchungen quer durch die psychologische Landschaft, angefangen bei allgemeinpsychologischen Fragestellungen, ber sozialpsychologischen und differentiellen bis hin zu klinischen: und berall bringt er sein geliebtes PP an! Das geht solange gut als dass er sich vor Augen h„lt, dass seine Probleme auch noch unter einem anderen Blickwinkel betrachtet werden k”nnen, und wenn er sich bewusst ist, dass "seine Methode" auch einen drastischen Einfluss auf sein Weltbild haben kann. Zum Beispiel kritisiert KAALE NORDENSTRENG im Scandinavian Journal of Psychology (1968), dass vom semantischen Differential ausgibig Gebrauch gemacht worden sei, und sicher auch nicht zu wenig Missbrauch. Man habe sich im Verh„ltnis zur Verbreitung dieser Methode viel zu wenig darber Gedanken gemacht, was z.B. die gefundenen Dimensionen berhaupt bedeuteten. Er vergleicht in der Folge das PP mit einer Alternative, dem Aehnlichkeits-Rating: dabei werden zwei Stimuli dargeboten und die Vp hat einfach nur die Aehnlichkeit zwischen beiden anzugeben (in einer r„umlichen Distanz). Dass diese beiden Methoden im Endeffekt aber dennoch dieselben Dimensionen messen wrden wie NORDENSTRENG konklusiert ist in unserem Zusammenhang sowieso egal. Interessant ist aber schon, dass solche Kritiker eher selten sind.€Šv§’’Ąqc’’xl-’’4g8’’Gb½’’Ģ]M’’fX’’¦v“’’Äqź’’’ls’’gØ ’’Ź bs ’’ ]ˆ ’’“ Xp’’pwv„’’q˜’’„l ’’g+’’Db•’’£]ß’’īX’’1v§’’ÆqV’’qlQ’’„g‘’’“bĀ’’] ’’:Xa’’ažvK’’oq°’’Ęlć’’žg0’’lbŗ’’Ą]$’’:Xa’’ €Œ’’u’’ ’’Ć’’a’’c’’z’’Ó’’+’’-’’6’’»’’I’’K’’M’’h’’µ’’’’qy¦ ’’<¦ J ’’2 ’’” ’’~’’d’’*’’^’’»’’ń’’R’’µ’’2’’«’’ø’’ŗ’’Ć’’$’’’’qy¦ ’’< 3 –