1W#T[[\]^STANDARD.DFVNECP567FSeminar PROZESSE DER KREATIVEN GESTALTUNG Referat ber Artikel in Review of Educational Research 1983, 53(2): ANN HUMES: RESEARCH ON THE COMPOSING PROCESS Stefan Marti, 23.1.1989 Der Artikel ist usserst systematisch aufgebaut, so dass man den Aufbau und Inhalt ohne Probleme in einem baumartigen Diagramm aufzeichnen knnte; dies wrde aber sehr gross, daher habe ich nur einen Teil aufgezeichnet. ---> Blatt 1! I. METHODDOLOGIE Bis anhin seien vor allem die menschlichen Wahrnehmungsaktivitten untersucht worden, nie die Produktionsaktivitten. Daher fehlen auch die geeigneten Methoden! Dazu kommt auch noch, dass vor allem experimentellen Methoden verbreitet waren, die das Quantifizierbare betonen. - Fallstudien: - in Labor (frei von Ablenkung) - Vpn mssen mndlich erzhlen, was sie gerade auf Papier schreiben und sonst tun (orales Komponieren) - Vl machen Beobachtungen whrend dem Komponieren - Vl machen nach dem Komponieren Interviews - manchmal Thema frei, manchmal vorgegeben - Naturalistische Studien: - in normaler Umgebung (in Bezug auf Ort, Zeitraum und Thema) - Verhaltensbeobachtungen - Analyse des produzierten Materiales (auch der Notizen) - Befragungen ber die vorgefallenen Prozesse - auch mit Videoaufnahmen und Kleinmikrofonen, um die vokalen und subvokalen Aktivitten zu registrieren - Quasi-Product-Studien: - es wird vor allem das Produkt analysiert (bei Fallstudien: eher die Beobachtungen und Protokolle der Schreiber) - es geht vor allem um den Subprozess BERARBEITEN - untersuchen, welcher Art die nderungen sind, die an den Notizen gemacht worden sind: wo und warum wurden sie gemacht, wurden Informationen hinzugefgt oder weggenommen - einmalige Prozeduren: - verschiedene spezielle Methoden zum Erforschen eines speziellen Aspektes des Schreibens - z.B. blindes Schreiben - Enzephalogramme der rechten und linken Gehirnhlften II. RESULTATE, geordnet nach den Subprozessen Das lineare Modell des Schreibens (prewriting, writing, postwriting) ist aus der Mode gekommen. Man ist jetzt der Ansicht, es sei vielmehr ein Hin- und Herspringen zwischen verschiedenen Subprozessen. Man ist sich ber die Bezeichnung der einzelnen Subprozessen zwar nicht immer einig, aber es sind immer etwa die selben vier: Planen, bersetzen, berprfen und berarbeiten. - Planen: - kommt immer vor: vor, whrend, und nach dem Setzten der Worte aufs Papier (?? Tastatur) - Planen ist das Formen einer internen Wissensreprsentation, welche dann beim Schreiben verwendet wird - unterschiedliche Planungsverhalten trennen die erfahrenen von den unerfahrenen Schreibern - alles weitere: Blatt 2!! - bersetzen ("translating"): - Synonyme dazu wren: Schreiben, Aufzeichnen, Implementieren, Entwerfen, Artikulieren, Abschreiben - Prozess des Transformierens eines Bedeutungsgehaltes von einer Symbolisierungsform in eine andere: in unserem Falle von der Form des Gedankens in die Form der graphischen Reprsentation. - wichtig ist das Automatisieren dieses Prozesses, sodass die Aufmerksamkeit des Schreibers auf globale Probleme gerichtet werden kann - die Aufgabe, die zu bewltigen ist, ist sehr komplex: whrend der Schreiber Ideen in geschriebene Sprache umwandelt, muss er sich auch noch um die Probleme der Abhandlungskohrenz und der Struktur kmmern. Folgende Sachen mssen gleichzeitig (?) in betracht gezogen werden: von Hand Schreiben, Trennen, Interpunktion, Wortwahl, Syntax, Textzusammenhang, Zweck, Organisation, Klarheit, Rhythmus, Wohlklang, die mglichen Reaktionen der verschiedenen mglichen Leser, usw. - Je gebter ein Schreiber ist, desto geringer ist die Last, die ihm beim bersetzen aufgebrdet wird. - solange man Mhe hat mit dem bersetzen, kommt es hufig vor, dass man versucht, sich durch Aussprechen der Stze die Aufgabe zu erleichtern - berprfen ("reviewing"): - im Prinzip charakterisiert durch Vorwrts- und Rckwrts-Bewegungen, um zu lesen und zu erfassen, ob die Wrter auf der Seite auch den ursprnglich erwnschten Sinn ergeben - Funktionen des berprfens: a) Scannen: ist man noch innerhalb des Abhandlungsplanes? b) sich wieder vertraut machen mit dem schon bersetzten Text c) werden die Regeln der geschriebenen Sprache eingehalten? d) beurteilen, ob der Text schon beendet ist e) beurteilen, ob der Text gendert werden muss - berprfen kann spontan oder intendiert sein - ungebte Schreiber suchen primr Fehler, ohne den Text nochmals zu berdenken. Gebtere Schreiber schauen eher auf Elemente des Styles, des Zweckes, usw., also berdenken den Text nochmals - zustzlich bemerken ungebtere Schreiber oft ihre eigenen Fehler nicht: sie lesen eher das, was sie schreiben wollten als das, was sie geschrieben haben - Experimente mit blindem Schreiben fhren oft dazu, dass nicht mehr berprft werden kann! - berarbeiten ("revising"): - auch dieser Subprozess geschieht nicht einfach am Schluss des Schreibprozesses, es ist nicht einfach das, was der Schreiber tut, wenn die Notizen gemacht sind. - Im Prinzip besteht berarbeiten aus folgenden Aktivitten: a) ndern der Bedeutung des Textes: wenn man bemerkt, dass die eigentlich gewollte Bedeutung des Textes falsch oder irgendwie schwach ist b) Hinzufgen oder Ersetzen von Bedeutung, um die eigentlich erwnschte Bedeutung mehr zu erhellen c) Umordnen oder Streichen von Stzen (neustens auch Einsetzten?), um sie lesbarer zu machen d) Korrektur von Sprach-, bersetzungs- und Syntaxfehlern, die die Bedeutung des Textes verndern - berarbeitet wird also dann, wenn der Schreiber Differenzen zwischen seiner Absicht im bezug auf den Text und dem Text als Produkt bemerkt - berarbeiten ist der am zugnglichste Prozess beim Schreiben: er liefere ein Fenster zu den kognitiven Operationen, welche stattfinden wrden, wenn ein Schreiber schreibe - die meisten Untersuchungen beschftigen sich damit, wann und was berarbeitet wird, und welche Unterschiede zwischen gebten und weniger gebten Schreibern bestehen - oft wird mehr berarbeitet whrend dem ersten Entwurf als nachher - je erfahrener der Schreiber ist, desto mehr wird berarbeiten als ein Prozess des Strukturierens und des Formens des Ablaufes betrachtet, desto eher wird berarbeitet in Hinsicht auf den Effekt fr die Leser - es knnen drei Gruppen unterschieden werden, welche beim berarbeiten unterschiedliche Schwerpunkte setzen: a) die ungebten Schler korrigieren Fehler und machen Synonym-Ersetzungen, sodass die Bedeutung erhalten wird, b) die gebteren Schler machen ebenfalls viele bedeutungs-erhaltende Synonym-Ersetzungen, aber auch viele bedeutungs-verndernde Korrekturen, c) die Experten machen vor allen bedeutungs-verndernde Korrekturen III. SCHLUSSFOLGERUNGEN - an den Laboruntersuchungen wird vor allem kritisiert, dass bis jetzt der Kontext zum Schreiben viel zu wenig beachtet worden sei - an den Untersuchungen, die nur das berarbeiten ("revising") als Teilprozess des Schreibens untersuchten, wird bemngelt, dass ein Forscher keine Annahmen ber den Prozess machen kann, indem er einfach die Eigenschaften des Produktes in betracht ziehe - auch die situativen Variablen wie Zweck der Aufgabe, die Vertrautheit des Schreibers mit der Aufgabe, dem Tema und der Leserschaft seien bis jetzt zu wenig beachtet worden - am strksten werden die Experiment kritisiert, bei denen der Schreiber laut fr eine Zuhrerschaft (Untersucher oder Tonbandgert) komponieren soll. Das sei eher eine Hybridttigkeit zwischen Schreiben und Sprechen Dann die blichen Kritikpunkte: - oft seien auch einfach zu wenig Vpn untersucht worden - die Validitt der Antworten von Vpn bei Interviews und Fragebgen sei zweifelhaft: die Vpn knnten gar nicht mit gengender Genauigkeit erzhlen, was sie tun wrden, weil sie vergessen oder dem Vl das erzhlen, was sie denken, er wolle von ihnen hren, usw. - den neuen Methoden sei es zu verdanken, dass der Schwerpunkt der Forschungsaufmerksamkeit weg vom Produkt des Schreibens, hin zum Prozess des Schreibens verschoben worden sei Schlussergsse: - im Prinzip habe man einfach nur verifiziert, was jeder gute Schreiber intuitiv schon lange wisse!! - wir mssen alle zusammenarbeiten, um unser Ziel zu erreichen, nmlich aus jedem Schreiber/Schriftsteller einen guten zu machen!! (wirklich rhrend...) - 1963 war die Forschung ber das Schreiben verglichen worden mit der "chemischen Forschung, die sich von der Periode des Alchemismus lst". Jetzt seien wir zwar keine Alchemisten mehr, aber das Interesse, Gold herzustellen, sei nicht verloren gegangen... sm/22.1.89 vZpq3ClrgbAQ]`kXkv qWalgb!8]Xv#*qlgb]FQXQWbvh|q:gl& 2 g be ]  X D N v / qS \ nm k fG N a \++vql7gb3I]}X+vq,ClOaibvda\v+vvqnif>ao^+vs:n_gk{fcd^+vXvqlgd _]Zf+fwxurzrm/hrc^Y+7v@qRlaugzd_+ZENU + v!q!q" "nW#d_+ZENU +xxxx"x$x=x?A /13EG\^n<3cM~df<579ik Q   > @ B a <  aa]a&jJa<J  .snZZfSUTV?D F F H !u!w!""###W#X#?D F C.9n%@"7-"