Psychologie

 

Kommunikationstüftler Stefan Marti

sts. Wer Stefan Marti am Media Lab des MIT-besucht, bahnt sich den Weg. durch überstellte Räume, die am ehesten als eine Mischung aus Kinderzimmern und Laborräumen beschrieben werden. Vielerlei elektronisches Gerät steht herum, aber auch Spielzeug, darüber gebeugt ernsthafte Leute, die gleichzeitig an Computern oder Videogeräten hantieren. In einem Raum versuchen ein paar Forscher einen Papagei zum Sprechen zu bewegen, ein mehrjähriges Projekt, das neue Erkenntnisse zur Sprache verspricht. Die verspielte Atmosphäre ist Programm, und ein verspielter Typ ist auch Stefan Marti.

Nach einem Psychologiestudium an der Universität Bern arbeitete der Computerfreak als Toningenleur, begleitete Musikbands auf ihren Tourneen in Europa und mixte den richtigen Sound. Nach einem Aufenthalt als Videoeditor am Schweizer Fernsehen kam Marti im Herbst 1997 als Student ans Media Lab. «Als Psychologe und Techniker fühle ich mich hier am besten aufgehoben», sagt der Forscher. Während der ersten beiden Jahre verfolgte Marti ein Projekt zur mobilen Kommunikation, seine Arbeit mit dem Titel ‚Active Messenger', behandelt ein mobiles und intelligentes Kommunikationsgerät, das von ihm so programmiert wurde, dass es elektronische Post entsprechend den Vorgaben des Nutzers verwaltet und ihn zum Beispiel nur dann alarmiert, wenn eine wichtige Botschaft eintrifft, was das Gerät selbst entscheiden kann. Für diese Arbeit hat Marti letzten Herbst den Master of Media Arts and Sclence erhalten.

Unterdessen hat der vielseitige Tüftler seine Doktorarbeit in Angriff genommen, das heisst, er beschäftigt sich damit, das eigentliche Thema herauszufiltern. Gleichzeitig beschäftigt er sich mit seinem Lieblingsthema, seiner Obsession sagt er, das heisst mit intelligenten, schwebenden Objekten. Dazu hat Marti eine Serie von Modellen gebastelt, die sich aufgrund der eingebauten Elektronik und ihrer Rotoren an Ort in der Luft stillhalten können. «Ich möchte damit Dinge in der Luft versorgen können», so Mart!. In einem nächsten Schritt will Marti die schwebenden Fluggeräte mit Spracherkennungsprogrammen kommunikationsfähig machen, damit sie aufgrund von Sprachbefehlen ein Objekt, zum Beispiel einen Schlüssel, herantransportieren. «Das Media Lab ist der einzige Ort, wo ich sowas tun kann», sagt Marti. Und das Institut ist sehr erfolgreich damit. Gegenwärtig wird das Media Lab nicht nur am MIT erweitert, ebenso werden auf allen Kontinenten Filialen errichtet.

 

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